Schuttblumen

Erzählung

von ,

Erzählen, wie es war.
Da ist der Hinterhof, schattig, kühl und geheimnisvoll mit Verstecken, die wir für unauffindbar halten.
Da sind die Nächte, in denen Scheinwerfer am Himmel feindliche Flugzeuge einfangen, die Nächte, in denen die Erde von den gewaltigen Schlägen der Bomben bebt.
Da ist der unglaubliche Frühling im Jahre 1945. Die Augen blinzeln in die Sonne, trauen dem Frieden nicht so recht, sehen staunend, dass sich im grauen Trümmerschutt gelber Löwenzahn breit macht.
„Hin und wieder gehe ich, bevor ich den Heimweg über die Autobahn antrete, durch die Straßen, in denen ich als Kind gespielt habe. Tauche in die Vergangenheit ein. Oft habe ich das Gefühl, als versuche ich, Mutters schwindende Erinnerungen durch mein verstärktes Erinnern zu kompensieren, um so unsere gemeinsame Geschichte zu retten. Das ist wie ein Sog, gegen den ich mich nicht wehren kann.“

Werner Sinnwell erzählt eine Geschichte von emotionaler Tiefe, dem Überleben in schwierigen Zeiten und der Erfahrung von Glück und Geborgenheit.
Das Buch wurde in die Literatur-Empfehlungsliste der RUHR.2010 aufgenommen.