Schwanenacker

Gedichte

von

„Wenn das Licht, ein unnachgiebiger Aufseher, beginnt, sich durch das Nachtschwarz zu fressen, lotse ich die letzten der eingereihten Unwirklichkeiten durch meine Nervenbahnen, so, dass Bilder entstehen, in denen ich gehen kann. Bilder, die zwischen den Rippen lagern und Kalk ansetzen, das Fort- und Fortgehen behindern, wenn ich sie nicht reproduziere, sie nicht mit der Naivität einer Träumenden in das Grau hole. Ein Farbenspiel. Ein Zwischenzustand. Ein Rausschmiss. Ich liege verklärt und befreit in der Idylle, die sich gegen den wachsenden Lärm des Anfangenmüssens, der mich wie Nebel umgibt, hält. Das Licht bedrängt mich, und die Bilder krampfen. Ich erwarte den Aufschlag. Keinen Schlaf mehr hinter meinen geschlossenen Augen, aber das Licht, bloß jetzt nicht wach werden.“
Die bilderreichen Gedichte in diesem Debütband der Kerstin Bette sind hintergründig, verträumt und doch selbstbewusst. Immer und immer wieder gelesen, entfalten sie ihre ganz erstaunliche Suggestivkraft.