Kostrow, Historiker, Parteiaktivist, wird verhaftet. Er weiß nicht, was ihm vorgeworfen wird. Kostrow beginnt seinen Weg durch die verschiedenen Stationen des Stalin’schen Repressionsapparates, bis er sich schließlich verbannt in einem entlegenen Ort am Fluss ‚Schwarze Wasser‘ im Ural wiederfindet. Dort trifft er auf andere Verbannte, die alle auf ihre Art zum System Stalins in Opposition stehen, die meisten überzeugte Revolutionäre.
Serge kennt Stalins System der Dreißigerjahre aus eigener Erfahrung. Der Absurdität der Verfolgung vermeintlicher Oppositioneller kommt er hier auch mit den Mitteln der Tragikomik bei. Er schildert das Leben in der kargen russischen Tundra in eindringlichen, geradezu poetischen Bildern. In einem von physischem und psychischen Terror geprägten Klima lässt Serge Liebe und menschliche Solidarität gedeihen. Der Roman endet mit einer geglückten Flucht und lässt damit auch Hoffnung zu.
Victor Serges Schwarze Wasser aus dem Jahr 1939, vor Koestler und lange vor Solschenyzin erschienen, gilt nicht nur als der erste Gulag-Roman – hier liegt auch ein ergreifendes Stück Weltliteratur in der kongenialen Übersetzung von Eva Moldenhauer erstmals auf Deutsch vor.
- Veröffentlicht am Mittwoch 24. September 2014 von Rotpunktverlag
- ISBN: 9783858696106
- 288 Seiten
- Genre: Belletristik, Hauptwerk vor 1945