Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche

von

»Bitte«, sagt mein Verleger, »bitte, verschone mich mit deinem Durcheinander, ein Thema, wähle ein Thema – und ich mache dich berühmt.«, berichtet Franz Schuh im Vorwort seines Buchs. Doch der selbst ernannte Gegner aller Hauptsachen des Lebens tut seinem Verleger den Gefallen nicht. Seine Wissenschaft ist die des Kleinen und Abseitigen, seine Geisteshaltung die eines Flaneurs, das Objekt seiner Forschungen das furchtbar Menschliche in seinen disparatesten Facetten.
So entgeht Franz Schuh also der Berühmtheit und bewegt sich gleichwohl stets auf Augenhöhe mit seinen berühmten Vorgängern wie Robert Musil, Alfred Polgar oder Karl Kraus. Seine Orte sind die öffentlichen Lokale, die Cafés, Hotels, die Kneipen, das Beisl, diese »wirklichen Universitäten der Stadt«, dort setzt er sich vorsichtig dem Leben aus, immer beobachtend, immer lustvoll lavierend zwischen Gemeinplätzen und ihren unzähligen Gegenteilen.