Sedimente

von

Jochen Greven hat dem Literaturbetrieb ein Leben lang als Publizist, Buchverlags- und Medienmitarbeiter sowie als Herausgeber gedient. In diesen „Sedimenten“ betritt er selbst die literarische Bühne, zunächst als Erzähler: Da geht es um Alltagskonflikte in einer mittelständischen Ehe oder um Reiseerlebnisse einer Frau in Asien, um Menschen in ihren Arbeitswelten oder einen Zwischenfall bei einer germanistischen Tagung. Zu konventionell geformten Geschichten treten Gesprächsszenen, die mit der Dynamik von Kommunikation experimentieren. Das Liebesleben eines Mannes spiegelt sich in den widersprüchlichen Zeugnissen anderer. Vielfach zeigen sich an den Texten satirische Momente, oder sie spielen ins Absurde hinüber, werfen die Frage auf, wie es um unsere Wirklichkeitskonventionen und die Spielregeln des realistischen Erzählens steht. Im zweiten Teil des Bandes versammeln sich Stücke mit autobiographischem Hintergrund, die Beschreibungen sind jedoch in die Distanz der dritten Person gerückt, um Spielräume für Reflexion und Ironie zu gewinnen.