Wenn man auch sonst nicht radikal ist: In seiner Neurose leistet man Widerstand. Meist leider gegen sich selbst – gegen den Teil, der nur allzu bereit ist, sich anzupassen und in der Konformität der scheinbar Normalen ein- und unterzugehen. Der Trend geht dahin, die Neurose als unspaltbaren Kern der Persönlichkeit auszubilden, als unverzichtbaren Identitätsersatz und Markenzeichen. Diese Storys, Porträts und Szenen ermessen innere Hohlräume und seelische Abgründe. Grob skizziert und holzschnittartig dargestellt werden Typen, die ihre Neurose zum Lebensprinzip gemacht haben. Ein Verdrängungsprozessieren in vorderster Reihe. Menschen zwischen 15 und 80 Jahren, hier und heute, gestern und vorgestern, auf ihrem Weg, kämpfend mit der Realität und der Radikalität ihrer Macken. Gemein ist den Texten, dass in ihnen psychische Deformationen nicht selten den Aufstand gegen die Widersacher(torte) aus Einsicht und Notwendigkeit proben. Keine Overdubs, kein Playback, keine literarischen Experimente. Absolute Linearität!
Anspieltipps erweitern die Storys und ihre Figuren ins Akustische. Nebenbei entsteht so ein kleines Universum, das zeigt, wie manche/r (mit) Popmusik lebt.
Zum 100. Jahrestag der „Neurosenlehre“ von Alfred Adler, dem Begründer der Individualpsychologie.
- Veröffentlicht am Mittwoch 15. Mai 2013 von TEXTEM VERLAG
- ISBN: 9783864850400
- 208 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur