Seumes Brille

Gedichte

von ,

Der Lyriker und Essayist Heinz Czechowski darf im buchstäblichen Sinne als Wanderer zwischen zwei Welten bezeichnet werden. Geboren 1935 in Dresden, verließ er nach der Wende seine zweite Heimatstadt Leipzig, um sich im »Westen« einer weiteren Landnahme zu vergewissern. Von den Schwierigkeiten, die ihm dabei begegneten, sprechen seine Gedichte und Essays, aber auch die Prosastücke, die ihm der Selbstvergewisserung dienen.
Der neue Gedichtband »Seumes Brille« offenbart Czechowskis souveränen Umgang mit dem Formenschatz der Lyrik wie auch seine außerordentliche Fähigkeit, das einzelne Ich in seiner Alltäglichkeit inmitten des Stromes der Geschichte zu verorten. Czechowski gelingt in solcher Reflexion von »Zeit« das, was den Dichter auszeichnet: autobiographisches Material und persönliches Erlebnis zu objektivieren und zu übergreifender Bedeutsamkeit zu erheben.