In Worpswede bei Bremen beheimatet, unternahm die Malerin Lisel Oppel (1897-1960) mehrere Reisen nach Südeuropa und Nordafrika. Bei einem längeren Aufenthalt in Sevilla im Frühjahr 1957 hielt sie ihre Eindrücke von den dortigen Osterfeierlichkeiten und dem anschließenden Volksfest „La Feria“ in Aquarellen fest, von denen hier eine von Claudio Oppel zusammengestellte Auswahl zu sehen ist. Sie zeigen sowohl die Inbrunst der Spanier bei ihren religiösen Festen als auch die Leidenschaftlichkeit der nur bei ihnen anzutreffenden Art des Tanzens und Musizierens. Wer längere Zeit in Spanien gelebt hat, wird sich beim Anblick dieser Aquarelle an manches Spanische erinnert fühlen: ihre Kleidung und ihre elegante Art, sie zu tragen, ihre Gesten, ihre Haltung. Die Vergnügtheit und Fröhlichkeit, die Lisel Oppel beim Volksfest in Sevilla beobachtete, entsprach auch ihrem eigenen Wesen und verband sie mit den Menschen. Sie hat sie mit der ihr eigenen Anmut, Farbigkeit und künstlerischen Treffsicherheit dargestellt. Die Aquarelle sind daher inhaltlich typisch spanisch und malerisch typisch Lisel Oppel.
Sevilla
Aquarelle von den Frühjahrsfeierlichkeiten 1957
von Lisel Oppel