Shakespeare verstehen

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Bereits in dem vielbeachteten Buch ‚Shakespeare ohne Geheimnis‘ hatte der Theatermann und Historiker André Müller verblüffende, ja, spektakuläre Einsichten in die elisabethanische Theaterwelt geboten. Dass England aber nach der Thronbesteigung Jakobs I. ein anderes wurde und warum diese Veränderungen den Schlüssel für das Verständnis der späten Tragödien liefern, beweist er jetzt in ‚Shakespeare verstehen‘. Ausgehend von ‚Maß für Maß‘ untersucht er die späten Tragödien ‚Othello‘, ‚Troilus und Cressida‘, ‚König Lear‘, ‚Macbeth‘, ‚Antonius und Cleopatra‘, ‚Coriolan‘ und ‚Timon von Athen‘. Müllers gedankenscharfe Shakespeare-Lesarten zeichnen sich durch – wenigstens – zwei Tugenden aus: Er nimmt den Text wörtlich; er geht wissenschaftlich und historisch vor, ohne akademisch zu werden. Seine Thesen sind glasklar, seine Beweisführung ist zwingend.