Ob Svenja Flaßpöhler oder Margarete Stokowski: Der Ruf nach der potenten Frau, die autonom ihr Potenzial – auch und gerade ihr sexuelles – lebt, wurde nach der #metoo-Debatte laut. Die Feministin Katja Lewina führt hier die Debatte über weibliches Begehren fort und erforscht entlang ihrer eigenen erotischen Biografie, wie viel Sexismus in unserem Sex steckt.
Zugleich bietet ihr Buch aber auch Aufklärung, denn unser Wissen über weibliche Sexualität wird nach wie vor von Gerüchten, Mythen und Rollenklischees bestimmt. In ›Sie hat Bock‹ nimmt sie populäre Zuschreibungen über weibliche Körper und Lust auseinander: Warum sollen Vulven aussehen wie Brötchen? Wie zur Hölle kommt es, dass ihn eine gute Quote zum Frauenheld macht, aber sie zur Schlampe? Klar, die Antworten schreien allesamt: »Sexismus!«, aber so muss es ja nicht bleiben. Und darum sind die Texte mehr Empowerment als Anprangern, mehr Anleitung zur Potenz als Opferdenke. Denn nach der Wahrnehmung von Ungerechtigkeiten und Tabus ist es jetzt an der Zeit, den Weg zur Selbstermächtigung einzuschlagen – beim Sex und überall sonst.
»Es kribbelt zwischen den Beinen, Schweißausbruch, lachen und schämen. Was will man bitte mehr? Wenn wir doch nur mal über unsere Ängste reden würden. Im Bett zu versagen, auszusprechen, was uns geil macht. Das Leben könnte so einfach sein, wenn man dazu steht, wer man ist. Und dann ist das alles auch noch so gut geschrieben! Ich liebe es.«
Charlotte Roche
- Veröffentlicht am Dienstag 18. Februar 2020 von DuMont Buchverlag
- ISBN: 9783832181178
- 224 Seiten
- Genre: Gesellschaft, Politik, Sachbücher, Wirtschaft