Singen

In der Oper, als Therapie und in der Post- und Postpostmoderne

von

Singen – die eigentlich mit diesem Wort umschriebene menschliche Fähigkeit, seine Stimme zum feierlichen Vortrag einzusetzen, gehört zu dessen ältesten Ausdrucksformen, hat in der Evolution eine beträchtliche Rolle gespielt und wird in ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären bis in unsere Gegenwart in vielerlei Gestalt wirksam.

Gesang kann einer ganz individuellen Stimmung Ausdruck verleihen, aber ebenso in künstlerischer Ausprägung einem breiten Publikum hohen ästhetischen Genuss bereiten und so zur Vervollkommnung der allgemeinen Gesittung beitragen. Doch auch therapeutische und medizinische Effekte lassen sich bei einem sachgerechten Einsatz der Stimme Betroffener erzielen. Dass das Singen, wie übrigens auch das Beherrschen eines Musikinstrumentes, zur musischen Bildung Heranwachsender beiträgt, ist unzweifelhaft ein Gemeinplatz.

Indem der Autor in einem weitgespannten Bogen diesen mannigfachen Aspekten des Gesangs nachspürt und manche Entwicklung dabei schonungslos analysiert, schärft er den Blick für die Gefährdungen, die dem Singen durch unsere moderne Welt drohen. Er warnt eindringlich vor jenen kulturellen Verlusten, die unumkehrbar drohen, wenn der Gesellschaft das Bewusstsein vom Wert einer umfassenden musischen Bildung entgleitet.