Sintflut

Bilder eines europäischen Sommers

von

Jahrhundertflut, größte Flutkatastrophe seit Menschengedenken, Fluchtwelle, Hilfswelle. Große Worte waren schnell an der Grenze ihrer Steigerungsformen. Eine zweite Flut, jene der Bilder, konnte vermitteln, was nicht mehr in Worte zu fassen war.

Bilder mobilisierten die Menschen. Als Photograph steht man hilflos neben dem Ereignis. Man kann nichts tun, kann nicht helfen, soll in dem Moment den Auslöser drücken, da man den verzweifelten Abgebildeten eigentlich lieber in den Arm nehmen möchte. Aber dieses Auslöser-Drücken ist auch eine Art von Hilfe: Solche Bilder wirken weit über die Tagesaktualität hinaus, auch als moralischer Appell jenseits von Voyeurismus und Zynismus, denn der teilweise gedankenlose Umgang mit unserem Lebensraum lässt befürchten, dass wir uns an Ereignisse dieser Art gewöhnen müssen.