Sinusbögen überm Kongo

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Célio lebt in Kinshasa und arbeitet hart, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Freunde nennen ihn Célio Mathématik, denn seine ganze Liebe gilt dieser Disziplin. Vor dem schwierigen Alltag flüchtet er in die Welt der Theoreme und Axiome. Mit Hilfe eines alten Schulheftes hat er sich eine eigene Formelwelt ausgedacht, mit der er die komplexe Situation im Kongo zu erklären versucht, das Chaos regeln und die turbulente und undurchsichtige Gegenwart berechenbarer machen will. Da wird der Direktor eines obskuren Büros, das im Auftrag des Präsidenten mit diffizilen Themen befasst ist, auf ihn aufmerksam. Célios Bemühungen, das gesellschaftliche Ungleichgewicht in eine Balance und die institutionalisierte Wirrnis in eine geregelte Bahn zu lenken, haftet natürlich etwas Komisches an, das sich auch im Stil Bofanes niederschlägt. Bildreich und voller Melodie schildert er den Rhythmus des Alltags auf den Straßen Kinshasas. Assoziationen deutschsprachiger Leser mit Grimmelshausens „Simplicius Simplizissimus“ sind wahrscheinlich.