Von Kaiserin Elisabeth heißt es manchmal, sie hätte ihre Talente und ihr Wissen zu viel mehr nutzen können. Vielleicht tat sie es ja auch, nur im Geheimen?
„Sisi stand leicht abgewandt von der Menge der Menschen im Saal. Sie blickte über die Schulter wie auf dem Gemälde, das der Kaiser von ihr hatte malen lassen. Wenn jemand ihre Gedanken in diesem Moment erahnt hätte! Franz Josef tat es jedenfalls nicht. Für ihn war die Miene seiner geliebten Frau ein Rätsel. Die Kaiserin stand vor einer großen Frage. Sie dachte: ‚Jemand von euch wird mein Lächeln für Unwissenheit halten, aber das täuscht. So viele täuschen sich in mir. Ich weiß, dass hier im Saal ein Mensch tanzt, der gemordet hat, um ein Geheimnis zu bewahren. Ich bin noch nicht sicher, ob ich meine Erkenntnisse nur mit ihm teilen soll. Es würde ihn vor dem Scharfrichter oder einem Freitod bewahren. Welch eine Entscheidung für eine Kaiserin. Aber ich werde sie wohl treffen müssen‘. Sisi beschloss die, Angelegenheit
mit Heinrich zu besprechen. Er lauschte gerne ihren Worten, während er im Schlosspark an den Bäumen das Bein hob.“
Sisis erste „schene Leich“ führt in die Nationalbibliothek und zu einem kostbaren Geheimnis, das Leben kostet. Ein Kriminalfall, wie er sich 1865 zugetragen haben könnte…
- Veröffentlicht am Samstag 16. Oktober 2021 von edition a
- ISBN: 9783990015421
- 320 Seiten
- Genre: Belletristik, Historische Kriminalromane