Andreas Vollstädt, 1956 in Eggenfelden / Niederbayern geboren, lebt als Belletristik- und Sachbuchübersetzer in Kropfmühl im Bayerischen Wald. 1992 Preis der „Leseratten“ des ZDF für die Übersetzung des Romans „Mein Land unter Wasser“.
In Andreas Vollstädts Struwwelpeteriaden wird der böse Friederich zum kreativen Friederich – „und sprayte und sprühte immer mehr“ – der Suppen- zum Drogen-Kaspar, Paulinchen hantiert nicht mehr mit dem Feuerzeug, sondern der Petri-Schale – „die Hefe quillt, die Hefe schwillt“, wir finden den Robo-Ritter mit dem Laserspeer auf den Spuren des wilden Jägers, natürlich fehlt nicht der Zapper-Philipp und der surfende Robert.
Hier eine Kostprobe aus der GESCHICHTE VON DEN GRÜNEN BUBEN: Der Niklas wurde bös und wild / ihr seht es hier auf diesem Bild. // Er packte gleich die Buben fest / beim Arm, beim Kopf, / bei Shirt und West, // den Mike, den Tommy und den Joe, / schrie der auch zetermordio. // Er tunkt sie tief / in die Tinktur, / tiefer als bei ner Pferdekur. // Bis übern Schopf ins Flüssiggras / tunkt sie der große Nikolas. // Sind die jetzt grün, / – ja, Menschenskind! – / so giftig grün als wie Absinth. // Der Rat voraus im Sonnenschein, / zwei Chlorophylljungs hinterdrein; // und bloß der Mike hat ausgemikelt, / der wurde aus Versehn recycelt.
- Veröffentlicht am Mittwoch 23. Dezember 1998 von Lichtung
- ISBN: 9783929517255
- 64 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik