So lonely

von ,

Als er ihr zum ersten Mal begegnet, ist er sechzehn. Kein Junge mehr, aber auch noch kein Mann. „Sie kam aus dem Nebel. Ihr rotes Haar erhellte meinen Morgen, erhellte mein Leben“, schreibt er später in sein Tagebuch, von einem Verlangen erfüllt, das er vorher nicht gekannt hat. Es dauert Monate, bis sie die ersten Worte wechseln, bis seine Sehnsucht einen Namen bekommt: Ann-Katrin. Sie reden und lachen miteinander, sie treffen sich, sie werden Freunde. Und kurz vor den Sommerferien, einen Tag bevor er als Austauschschüler in die USA fliegt, schlafen sie miteinander. Für ihn ist es das erste Mal. Er schickt ihr sehnsuchtsvolle Liebesbriefe. Als er nach vier endlos scheinenden Wochen wieder zu Hause ist, kann er es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Aber die Freude ist kurz: denn sie hat inzwischen mit einem anderen geschlafen. Er ist verzweifelt. Denkt an Selbstmord. Vernichtet alles, was ihn an sie erinnert. Lässt sie nicht mehr an sich heran. Irgendwie gelingt es ihr dann aber doch, ihm klarzumachen, was er ihr bedeutet. Vielleicht hat ihre Beziehung doch noch eine Chance. Wer weiß.