So üm un bi 1945

Dat Besinnen an de Kinnertied

von

Wie war mein Leben eigentlich 1945?, hat sich Hans Otto Meier gefragt und daraufhin seine Erinnerungen Revue passieren lassen. Das Ergebnis liegt mit diesem Buch vor, das auf gelungene Weise Erlebnisse aus der Kindheit des Autors um das Ende des Zweiten Weltkriegs mit anderen Zeitzeugenberichten zu einem sehr persönlichen Bild dieser Zeit aus der Sicht der Betroffenen verbindet. Das tägliche Leben war von Einschränkungen und dem Kampf um das tägliche Brot bestimmt – doch wie viel haben die Kinder von der Härte der Kriegs- und Nachkriegszeit wirklich zu spüren bekommen? Der Autor selbst war damals gerade acht Jahre alt und schildert, welche Eindrücke ihm aus dieser Zeit geblieben sind. Seine Erinnerungen kreisen um Schulerlebnisse, Kinderspiele und Kinderstreit, aber auch um Nahrungsmittelknappheit und Zigarettenwährung, Flüchtlingstrecks und Luftangriffe. Es sind lebendige Schilderungen einer erfüllten Zeit, in der Not und Elend zwar gegenwärtig sind, im alltäglichen Leben der Kinder aber in den Hintergrund treten: „De Noot hebbt de Öllern hatt, un mennigmool hebbt se sik wiss de Tronen verknepen. We Kinner weern frie in uns Gedanken un in uns Phantasie un hebbt düsse Tiet op uns Oort bannig utkost. Wi harrn ok nich dat Geföhl, dat uns wat fehlen dee“, stellt Hans Otto Meier fest, und spricht damit wohl für viele Angehörige dieser Generation. Die plattdeutschen Erinnerungen des Autors sind mit zeitgenössischen Fotografien bebildert. Ergänzt und in ihren historischen Kontext eingebettet werden die persönlichen Schilderungen Meiers mit Erlebnisberichten weiterer Zeitzeugen sowie ergänzenden Fakten aus anderen Quellen wie Presse und Fernsehen sowie Feldpostbriefen, diese meist auf Hochdeutsch.