Sofort Bilder

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Als Filmemacher und Mitbegründer des Neuen Deutschen Films weltweit gefeiert, hat sich Wim Wenders (geb. 1945 in Düsseldorf) auch als Photograph international einen Namen gemacht, mit Ausstellungen in Paris, Hamburg, Berlin, Bilbao, Sydney, Shanghai, Rom, São Paulo, Moskau, Kopenhagen, New York und Düsseldorf.
Zeigte er dort vor allem großformatige Farbaufnahmen, so öffnet er jetzt, für eine Ausstellung in der Londoner Photographers‘ Gallery, seine Schatzkiste mit „Sofortbildern“, Polaroids, die in den 1970er und 1980er Jahren entstanden sind: Portraits von Freunden, Schauspielern und persönlichen „Helden“, Objekte, Orte, Räume und Situationen aus dem Leben eines jungen reisenden Filmemachers: Impressionen aus den ersten USA-Reisen, Filmhelden im amerikanischen Fernsehen, die Kinolandschaft in der deutschen Provinz der 1970er Jahre, Dreharbeiten – ein von Heiterkeit, Abenteuerlust und Neugier auf die Welt getragener Almanach.
Wenders sortiert seine photographischen „Notizen“, wie er sie nennt, in diesem Künstlerbuch zur Ausstellung nicht thematisch, sondern nach Geschichten: er verwebt sie mit eigenen Erzählungen, Kurzgeschichten, „Haikus“, ähnlich, wie seinerzeit bei seinem Schirmer/Mosel-Buch Einmal/Once.
Sofort Bilder ist ein photographisches Roadmovie durch die Anfangsjahre des Künstlers, der schnell Weltruhm erlangte mit Filmen wie The Scarlet Letter, Alice in den Städten, Falsche Bewegung, Im Lauf der Zeit oder Der amerikanische Freund.