Sollbruchstellen

Das Leben der Gela von Massow

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Gela ist 80 Jahre alt geworden – aber was hatten diese Jahre im gewaltigen 20. Jahrhundert in sich! Nach einer glücklichen Kindheit in der Kaiserzeit hat sie Revolution, Republik, Diktatur, real existierenden Sozialismus und Demokratie durchlebt. Sie hat in Goldmark, Papiermark, Rentenmark, Reichsmark, Mark der DDR und Deutscher Mark bezahlt. Ausgebildet war sie für die städtische Stände-Gesellschaft. Gelebt hat sie lange als Gutsfrau auf dem Land. Gedemütigt und verjagt wurde sie als „Junkerin“, als Großgrundbesitzerin. Geflohen ist sie auf der Suche nach einer besseren Zukunft für ihre Kinder. Zwischen Überfluss und Hunger, Arbeit und Erschöpfung, dem Soll und dem Haben, Anspruch und Wirklichkeit hat sie immer nach einem gottgefälligen Weg gesucht, das Leben zu meistern. In aller Verzweiflung behielt sie den Blick für die schöne Morgenröte, in aller Anfeindung die Verbindung zu Liebe und Freundschaft, in aller Erschöpfung den Glauben an Sinn und Ziel des Lebens.