Sonette

Zwei Geschichten in Versen: Liebe und Unsterblichkeit / Begierde und Niedergang

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„Zwei Lieben habe ich, die wie zwei Geister / Mich trösten oder zur Verzweiflung bringen / Der bess’re Geist ist ein vollkomm’ner Mann / Der schlecht’re eine zwielichtige Frau.“
(Sonett 144)
Diesen beiden Lieben widmet Shakespeare sein Werk „Sonnets“. Dafür schlüpft er in die Rollen zweier Liebhaber, von denen der eine einen jungen Mann, der andere eine erfahrene Frau liebt. Beide Verhältnisse entwickeln sich glücklos. Der platonische Liebhaber des jungen Mannes verliert diesen an homosexuelle Rivalen und ein fragwürdiges Milieu. Der Liebhaber der Frau verliert seine Selbstachtung in sexueller Abhängigkeit von der Frau.
Sophie Brands’ Neuübersetzung und Interpretation ist eine allgemeinverständliche Darstellung der Sonette Shakespeares und ein überraschender Beitrag zum Shakespeare-Gedenkjahr 2016. Denn in ihrer Version erscheint „Sonette“ nicht mehr als eine Sammlung schwieriger Einzelgedichte, sondern als ein sorgfältig aufgebautes und ausgefeiltes, in sich schlüssiges Kunstwerk.