Liselotte Lüschers Gedichte packen unmittelbar. In einer direkten,
lakonischen Sprache erzählen sie von Existentiellem: Es geht um
Liebe, Altern und Tod. Um Verlorenheit und Erschrecken vor dem Nichts – und immer wieder um das Leben mit seinem Reichtum und seiner Fragilität. Ein Grundthema ist das Unfassbare, das, wofür uns letztlich Worte fehlen.
Liselotte Lüscher wählt einen bewusst ungekünstelten Zugang. Ihre Gedichte bestechen nicht durch formale Raffinesse, sondern durch die Schönheit und Treffsicherheit der Bilder, durch die Wucht der Aussage und die Wahrhaftigkeit des Tons. Sie bestrickt uns mit zart gezeichneten Momentaufnahmen – und mit der nötigen Prise Nüchternheit, damit es nicht zu romantisch wird. Denn ins Muster der Lyrikerin will sie nicht reinpassen.
Ihre Gedichte haben einen anderen Hintergrund: Seit 1957 hält die Autorin damit Stimmungen, Eindrücke, Gedanken fest – … sozusagen als Tagebuch. Sie dokumentieren in Schnappschüssen ihre Entwicklung über einen Zeitraum von 72 Jahren hinweg: von der jungen Liebenden bis zur alten Frau, die sich intensiv und insistierend mit ihrer eigenen Vergänglichkeit konfrontiert.
Aus der Fülle ihrer Texte hat Liselotte Lüscher für diesen Band eine aussagekräftige Auswahl getroffen. Bisher ist sie kaum mit ihren Gedichten an die Öffentlichkeit getreten – trotz eines vielversprechenden literarischen Starts in jungen Jahren. Publiziert hat sie Artikel und Werke im Sachbuchbereich.
- Veröffentlicht am Donnerstag 10. September 2020 von Edition 8
- ISBN: 9783859904095
- 128 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik