SpätLese

Ein Tagebuch aus geschenkter Zeit 2014-2017

von

Da ich mich im Frühjahr 2012 nicht damit abfinden wollte, mit dem Abschluss meiner Memoiren MenschWerden (Konstanz 2012) mein persönliches Schreiben aufzugeben, begann ich sofort mit meiner NachLese (Konstanz 2015), und da ich mich wieder nicht damit abfinden wollte, dass dieser Band im Oktober 2014 abgeschlossen war, begann ich unverzüglich mit der vorliegenden SpätLese, die ich vor allem als eine Art Archiv verstehe, und die also auch Mail-Korrespondenz enthalten soll, ergänzt durch Kommentare zu Tagesereignissen und persönlichen Befindlichkeiten, die mir interessant und wichtig erscheinen: Die SpätLese war also von vornherein ein neues Abenteuer, und zwar mit ungewissem Ausgang. Gerade deshalb sage ich mir auch hier einmal mehr: Vielleicht nicht vollenden, aber beginnen!
Im Sommer 2014 hatte ich auch begonnen, auf der Basis des Textes meiner Memoiren MenschWerden (Konstanz 2012) an meinen InnenAnsichten der Universität Konstanz – Erinnerungen 1966–2016 zu arbeiten, die bereits Ende 2014 durchformuliert waren und die ich dann bis Ende 2015 als Chronologie aktuell weiterschrieb. InnenAnsichten und SpätLese sind bzw. waren also parallele Projekte, in denen es um etliche miteinander verflochtene Lebensbereiche geht bzw. ging. – Drei weitere Lebensbereiche haben – ebenfalls auf der Basis von MenschWerden – inzwischen eigene kleine Schriften erhalten: Meine Kindheit und Jugend in Kaiserslautern (Konstanz 2014), Grunderfahrungen im Pfadfindertum (Konstanz 2014) und Von Rom nach Jerusalem (Konstanz 2015). Diese Schriften sind wiederum in meiner NachLese – Aus geschenkter Zeit (Konstanz, Januar 2015) und in der vorliegenden SpätLese gespiegelt. Dass daraus keine Selbstbespiegelungen werden, dafür sorgen separate Buchprojekte meiner Edition Schoah & Judaica (2013 – 14 neue Bücher, 2014 – 8 neue Bücher, 2015 – 12 neue Bücher, 2016 – 7 neue Bücher, bis Ende März 2017 – 3 neue Bücher).

Das Tagebuch meiner vorliegenden SpätLese, das sich über 30 Monate erstreckt, wird ergänzt durch einen Anhang I mit Vorworten und Vorträgen, einen kleinen Anhang II als Nachtrag zu den südfranzösischen Internierungslagern Gurs und Rivesaltes, Anhang III mit Briefen aus mehr als 60 Jahren und den Foto-Anhang IV. …

In der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nr. 3 habe ich am 18. Januar 2015 folgende Überschrift gefunden: „Mit dem Stift in der Hand – Wer schreibt, formt seine Gedanken. Und so formt das Schreiben den, der schreibt. Es formt auch den, der liest. Schreiben formt die Welt.“ Kluge Worte, leider ohne Autor. – Dieses Vorwort soll ausklingen wie alle meine Vorworte: Was aufgeschrieben, veröffentlicht und in etlichen Bibliotheken der Welt aufgehoben ist, wird vielleicht nicht so schnell vergessen, damit womöglich daraus gelernt werden kann.