Spiegel der Angst

Roman

von

Lissabon Eine Ehefrau und Mutter, zwanghaft ordentlich und manisch ängstlich, wird von ihrem Mann verlassen, für eine Jüngere, eine Künstlerin zudem. Die Betrogene schlägt zurück. Zum Austragungsort ihrer Rache wählt die Panikerin ausgerechnet New York, den Ort, wo Chaos und Gewalt herrschen. Dorthin reist ihr Mann, ein Arzt, zu einem Kongreß – mit der Neuen, und nur dort kann sie versuchen, diese Beziehung zu vernichten. Sie kennt die Ängste, die ihren Mann kaum weniger beherrschen als sie selbst, und legt wie eine Spinne ihr Netz über den Washington Square.

»eine kleine Infamie, ein bißchen Unglück, die hübsche Seifenblase einer Illusion, einer kleinen heilen Welt platzt, kaum ein Geräusch, dann geht alles weiter – der Leser weiß kaum, warum, aber er ist ein bißchen traurig, er weiß auch gar nicht, worüber, aber so ist die Welt wohl, sagt er sich, seine wird auch nicht sehr viel anders sein …

Die Autorin, Jahrgang 52, hat Design und Philosophie studiert – man fragt sich, was man Besseres studieren kann heutzutage für die Trauer des Daseins als Design und Philosophie, bei der Sagan reichte es noch, überall durchgefallen …«
Rolf Vollmann, DIE ZEIT (12. September 2002)