Die Auswahl der 60 Gedichte, die der 2. Band der Lyrikserie „Spiegelungen des Daseins“ enthält, hat nur in erster grober Draufsicht etwas mit der Liebe, dem sich Verlieben, dem Tagträumen im schwärmerischen Sinne für eine andere Person zu tun. Aber eben doch – nur am Rande – begegnet man den Musen der Dichterin Tilly Boesche-Zacharow. Denn, wenn man in den Gedichtband genauer hineinhorcht, geht es um viel mehr. Es geht um die Liebe zum Leben. Die ureigene Lebenslust, genauer, die ureigene Begierde nach Leben.
Es geht um einen ganz persönlichen Lebenshunger. Und hört man dann ganz und gar in das Brevier hinein, dann lauscht man einer Auseinandersetzung um das endliche Leben und vielen, vielen – damit verbundenen – offenen Fragen. Dann sieht man die Dichterin auf einer Brücke. Zwangsläufig evolutionär gehend. Aber wohin?

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