Spielplatz

Fünf Theaterstücke über Väter und Söhne

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Noch mehr als viele Mädchen sind heute Jungen vom Wandel geschlechtlicher Rollenmuster betroffen. Sie sollen einfühlsam sein, aber nicht verweichlicht, sollen flexibel und teamfähig sein, und trotzdem ein ‚ganzer Kerl‘. Doch an wem können und sollen sich Jungs orientieren? Immer mehr von ihnen wachsen ohne Vater auf. Mehr denn je fehlen männliche Vorbilder auch in Kindergärten und Schulen.
Der 22. Band der Anthologie SPIELPLATZ versammelt fünf Stücke zu der viel beschworenen ‚Krise der Männlichkeit‘, für unterschiedliche Altersstufen, und hinterfragt männliche Leitbilder.
So vermag die Titelfigur in Börje Lindströms Stück PAPA! die traditionelle Vaterrolle gegenüber seinem Sohn nicht mehr auszufüllen. In Michael Drukers PATRICK ANDERTHALB gibt es gar keinen leiblichen Vater mehr; stattdessen müssen ein homosexuelles Pärchen und ihr unliebsamer Adoptivsohn für sich eine Form männlichen Zusammenlebens (er)finden. Eine der berühmtesten und ältesten Vater-Sohn-Beziehungen rückt Josee Hussarts in IKARUS! ODER DER HIMMEL IST BLAU UND AUCH DAS MEER in den Blick. Katja Krohn stellt in ihrem spielerisch-frechen Märchenpotpourri DER GROSSE BÖSE WOLF das Bild vom ’starken Mann‘ in Frage. Und in seinem Monodrama TITUS zeichnet Jan Sobrie das Porträt eines Pubertierenden, der sich mit seinen Jungenträumen allein gelassen sieht.