Ein Surrealist der zweiten Stunde, Autor von erotischer Prosa, Lyrik und dingpoetischen Denk-Stücken lässt sich 1954 von einer der ungewöhnlichsten Parkanlagen Europas verführen: dem Parco dei Mostri in Bomarzo, Provinz von Viterbo in Mittelitalien.
Mandiargues verfasst einen Reisebericht über diesen Ort von bizarrer Schönheit als ein Hohelied auf das Bizarre aller Schönheit. Und als Aufbruch in die vielfältigen Reiche des Monströsen zwischen André Breton und Georges Bataille in einer verknüpfungsreichen Reverenz an alle verfemten Strömungen der Kunst. Nach dem Piranesi-Heft ein weiterer splitter zu informen Räumen. Mandiargues wird hier zum Fremdenführer im emphatischen Sinn: Jedes Denkmal ist ihm ein Fremdkörper, unvergleichlich und irreduzibel – ein surrealistisches Objekt. Damit verbindet sein Essay die elegante Parkbegehung mit einer originellen Theorie des Denkmals. Der Text funktioniert noch heute als Reisebegleiter im Taschenformat, seine vielfachen Anregungen hingegen wirken auch ohne touristisches Interesse. Mit zahlreichen zeitgenössischen Fotografien und einem Nachwort.
»Es ist kein Mensch. Noch ein Gott. Nicht Ich, und doch mehr Ich als Ich selbst: sein Inneres ist das Labyrinth, in dem er selbst sich verirrt hat, in dem er mich verirrt und in dem ich mich als das wiederfinde, was er ist, d.h. als Monster.« Georges Bataille
- Veröffentlicht am Montag 31. Dezember 2018 von blauwerke
- ISBN: 9783945002186
- 84 Seiten
- Genre: Belletristik, Essays, Feuilleton, Interviews, Literaturkritik