splitter

groschenhefte des weltgeistes

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»Warum errichtet man Denkmäler nur für Unglücksfälle und Generäle? Warum nicht für Kometen, Sonnenuntergänge, Nordlichter und pontische Azaleen?« Wense

Hans Jürgen von der Wense (1894–1966): Fragmentariker, Komponist, Übersetzer, Wanderer, Fotograf, Collagekünstler, Wetterkundler – ein Nomade zwischen den Wissenschaften, Kulturen und Literaturen der Erde. Nach einer kurzen Phase großstädtischen Bohème-Lebens zieht der Solitär sich 1920 nach Warnemünde zurück und beginnt tagesgenaue meteorologische Aufzeichnungen zu führen. Eine Initiation in die täglichen Sensationen der Atmosphäre, als deren frühen Höhepunkt er die Beobachtung eines Polarlichts zu Pfingsten 1921 erlebt. Der vorliegende splitter folgt allen Lichtbrechungen dieses strahlenden »Pfingstwunders« von den präzisen Schilderungen in Wenses Wetterbüchern bis in die freieren Notate seines Mappen-Werks, von den autobiografischen Rückblicken bis in seine Fragmente-Dichtungen. Empirie und Poesie, Mystik und Meteorologie gehen vielfache Verbindungen ein und durchbrechen so die rein geistigen kosmischen Phantasien des nun endgültig ausklingenden Expressionismus. Mit faksimilierten Zeichnungen und Handschriften samt Umschrift und einem Beiwort zum großen Fest-Gesang der Aurora borealis.

»Alles Denken usw. ist also an sich schon eine Sympraxis im höhern Sinn. Die Denklehre entspricht der Meteorologie.« Novalis, Fragmente

Hans Jürgen von der Wense: Das Nordlicht. Aus den Wetterbüchern.
splitter 11 ISBN: 978-3-945002-11-7
Broschüre, 60 Seiten, Farbe, viele Abbildungen, 1 Euro
Zeugnisse und eigenhändige Zeichnungen aus Wenses Warnemünder Wetterbuch 1921 und aus dem Mappen-Werk. Faksimiliert mit Umschrift und Nachwort. Herausgegeben von Valeska Bertoncini und Reiner Niehoff.