Sprachenlernen im Alter

Eine empirische Studie zur Fremdsprachengeragogik

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Das Lebensalter eines Menschen hat Einfluss auf den Prozess und das Ergebnis seines Fremdsprachenlernens – das belegen zahlreiche Studien zum Faktor „Alter“ im Rahmen der Erforschung des Fremdsprachenunterrichtes. Diese diachronische Sichtung des Fremdsprachenlerners endet jedoch unvermittelt im frühen Erwachsenenalter. Die Ausblendung höherer Altersstufen seitens der Forschung zum Fremdsprachenunterricht wirkt erstaunlich, da es eine nicht unbeachtliche Anzahl Menschen gibt, die im Alter Fremdsprachen lernen. Die Ergebnisse dieser Studie machen es erstmals möglich, das Fremdsprachenlernen aus der Perspektive des gesamten Lebenslaufs zu betrachten, und legen die Grundsteine zu einer umfassenden alternsspezifischen Theorie des Fremdsprachenlernens.

Die vorliegende Studie profiliert italienische Lernerinnen und Lerner des Deutschen als Fremdsprache aus der Eigenperspektive und der ihrer pädagogischen Begleiter, der Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer. Die methodische Entwicklung der Ergebnisse geschieht mittels der Forschungsschritte zur Erhebung Subjektiver Theorien. Neben Parallelen zum jüngeren Fremdsprachenlerner treten eine Vielzahl von Spezifika des älteren Fremdsprachenlerners hervor, die zu einer Modifikation didaktischen Handelns Anlass geben hin zu einem neuen Teilgebiet der Fremdsprachendidaktik, der Fremdsprachengeragogik.