Spricht das Kind

Ein Roman

von

Über das Glück, Vater und Kind zu sein.

Kindsein ist bei David Wagner nicht zu denken ohne Vatersein, ja, erst das Eingebettetsein in die Abfolge der Generationen macht den besonderen Zustand der Kindheit aus. Der Anblick des eigenen Kindes weckt Erinnerungen an das Kind, das man selbst einmal war, über das einen, später dann, die eigenen Eltern informiert haben.
David Wagner geht in Spricht das Kind den kleinen Ritualen und Abläufen auf den Grund, die ‚das Kind‘ tagtäglich vorführt. In ihnen spiegeln sich die Moden der unmittelbaren Gegenwart, aber auch die Kindheit des Vaters und sogar der Großeltern. Ein ruhiger, ganz unaufgeregter Blick ist in diesem Buch am Werk, und dazu ein ebenso gutes Gehör für die Sprachen der Kindheit. ‚Und so wie ich, das mag man mir ja vorwerfen, nicht erwachsen werden will, so wollen meine Eltern nicht aufhören, Eltern zu sein. Wollen nicht loslassen, wollen nicht Großeltern sein.‘
Spricht das Kind ist ein wohltuend liebevolles Buch, in dem nichts an der Kindheit zum Problem wird, aber alles Anlass zu Betrachtung und Nachdenken.
Berliner Kindheit um zweitausend. Walter Benjamins berühmtes autobiographisches Buch steht im Hintergrund dieses ganz außergewöhnlichen Skizzenbuchs, das allerdings nicht in die Vergangenheit hinabtaucht, wie Benjamin in seiner Berliner Kindheit um neunzehnhundert, sondern in das Kindsein an sich. ‚Es liegt ein Trost in der Wiederholung der immergleichen Geschichte. Zum Glück. Also nochmal.‘