St. Paul. 626 Zeichnungen

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Martin Assig (geb. 1959) gehört heute unzweifelhaft zu den profiliertesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Neben seinen Gemälden, für die er die altägyptische Technik der Enkaustik in besonderer Weise kultiviert hat, ist er vor allem durch sein umfangreiches zeichnerisches Werk in unser Bewusstsein getreten.
Sein neuer Band, der 626 zum Teil stark farbige Zeichnungen enthält, trägt den Titel St. Paul und ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit Votivbildern und dem von Assig scheu verehrten Paul Klee. Kenner werden beim Blättern Assigs Zitate aus und Anklänge an Arbeiten von Paul Klee nicht übersehen können. Sie werden aber auch den Künstler Martin Assig neu entdecken, mit seinen an die Art Brut erinnernden Verzerrungen von Körpern, seinen geometrischen Schemata und vor allem mit seinen Wort- und Sprachspielen, die wie Spruchweisheiten, Stoßgebete und Seufzer daherkommen: Es sind diese Bildeinschreibungen, die Martin Assigs Werk mit religiösen Kultbildern und den Zeichnungen von Klee oder auch Goya verbinden.