Stadtsagen

Die schönsten deutschen Sagen als Hörbuch

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Esslingen ist eine der wenigen Städte Deutschlands, die im zweiten Weltkrieg von nennenswerten Zerstörungen verschont blieb und sich ihren ursprünglichen mittelalterlichen Charme bewahren konnte. Deshalb verfügt die Stadt noch über viele mittelalterliche Sehenswürdigkeiten. Die erste urkundliche Erwähnung Esslingens stammt aus dem Jahr 777, als Abt Fulrad die „Cella nomine Ezelinga“, zusammen mit den Gebeinen des Märtyrers Vitalis dem Kloster Sankt Dionys bei Paris vermachte. Nach dem Tod des Abtes ließ das Kloster ie sterblichen Überreste des Vitalis von Italien nach Esslingen überführen, wodurch sich die Stadt am Neckar zu einer viel besuchten Pilgerstätte entwickelte. Um die Versorgung der Pilger und die Einnahmen des Klosters zu sichern, erhielt Esslingen im Jahr 800 das Marktrecht. In den Jahren 950 bis 1050 war Esslingen Münzprägestätte. Leider existieren aus dieser Zeit kaum Aufzeichnungen. Im 12. Jahrhundert übertrug Friedrich I. Barbarossa seinem Stellvertreter in Esslingen rechtliche und politische Aufgaben, die das Umland betrafen und machte Esslingen damit zur Reichslandstadt. 1229 wurden erstmals das Esslinger Stadtrecht und das Amt des Schultheiß erwähnt. Mit dem Aufschwung der Stadt im 13. Jahrhundert kamen zu den vielen Klöstern, die die Stadt schon beherbergte, die Bettelorden dazu. 1246 begann ein jahrhundertelanger Streit zwischen Esslingen und den Württembergern. Nach der Reformation, dem Dreißigjährigen Krieg und dem pfälzischen Erbfolgekrieg verlor Esslingen 1802 allerdings endgültig seine Unabhängigkeit. Heute ist Esslingen eine lebendige Stadt, die eine hoch entwickelte Industrie mit, mittelalterlichem Charme verbindet.