Stausee

Roman

von

Wie in all seinen Werken stellt der Argentinier César Aira, in seiner Heimat vielgepriesener Autor zahlreicher Romane und Erzählungen, in seinem Roman Stausee, der 1987, wenige Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur, entstand, die Wirklichkeit literarisch und philosophisch in Frage. Mit Poesie und feinem Humor entfaltet er dabei eine verblüffende, die klassischen Regeln von Psychologie und Wahrscheinlichkeit missachtende erzählerische Freiheit.

Aus der Perspektive des menschenscheuen Martín, der mit Frau und Kindern in dem kleinen Ort Embalse im Landesinnern ein Ferienhaus an einem Stausee gemietet hat, schildert Aira den banalen Erholungsalltag eines melancholischen Grüblers, den bald skurrile Phänomene in ihren Bann ziehen. Sonderbare Hühner, ein verrückter Professor und sein Fischzuchtbetrieb, in dem sich ein Labor für gentechnische Experimente an berühmten Fußballern verbirgt, vor allem aber Martíns düstere Ahnungen lassen eine unheilvolle, spannungsgeladene und zunehmend fantastische Atmosphäre entstehen.
Als Martín, tragikomischer Held wider Willen, den Machenschaften des Professors auf die Spur zu kommen droht, eskaliert der Wahnsinn nuklear, grotesk und argentinisch gefärbt: die Militärs kehren zurück.