Stefan George. Geschichte einer Freundschaft

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Ganz allmählich wurde man hineingezaubert in die Stimmung seiner Dichtungen, die mit- und hinrissen … Und wenn er mich „Herrin“ anredete, so fühlte ich mich reich beschenkt‘ (Sabine Lepsius). Stefan George umweht bis heute ein Hauch von Mythos und Geheimnis. In diesem Buch erzählt die deutsche Malerin Sabine Lepsius von ihrer engen Freundschaft zu dem charismatischen Dichter: Von seiner Anfangszeit über die Entstehung seines Kreises und die Entwicklung zu einer deutschen Berühmtheit lässt sie keine Station aus und zeichnet dabei ein sehr persönliches Porträt und die berührende Geschichte einer besonderen Freundschaft, aus der beinahe hätte eine große Liebe werden können.

Stefan George (1868-1933) zählt auch heute noch zu den bedeutendsten Lyrikern Deutschlands. Seine Gedichte zeichnen sich durch eine besondere formale Strenge aus und grenzen sich aufgrund der durchgängigen Kleinschreibung und des Verzichts von Interpunktion bewusst von der Alltagssprache ab. Vom Symbolismus geprägt, thematisierte er in seinen Frühwerken die tragische Liebe, den Tod sowie die Hinwendung zur Natur, während durch die spätere Gründung des berühmten George-Kreises philosophische, expressionistische sowie apokalyptische Themen in den Vordergrund rückten. Von George und seinen Anhängern gingen viele wichtige geistes- und kulturgeschichtliche Wirkungen aus, die für den deutschen Widerstand und besonders für Claus von Stauffenberg, der dem George-Kreis angehörte, von großer Bedeutung waren.
Neben seiner Dichtertätigkeit unternahm George ausgedehnte Reisen durch ganz Europa und übersetzte die Schriften berühmter Autoren wie Dante Alighieri, William Shakespeare und zahlreicher französischen Dichtern ins Deutsche. Zu seinen bekanntesten Werken gehören der Zyklus „Das Jahr der Seele“ sowie der Gedichtband „Das neue Reich“.