Steine können rückwärts fliegen

Geschichten um Verhältnisse und Verhängnisse

von

Steine können rückwärts fliegen – dieser Titel erscheint auf den ersten Blick einfach, erst auf den zweiten offenbart er auch seinen Hintersinn. Ähnlich verhält es sich mit den hier versammelten Geschichten: Die Leserin/den Leser erwarten achtzehn spannungsgeladene, hintergründige Geschichten, die alle entscheidende biografische Momente entfalten, jene letzten Augenblicke, in denen sich entscheidet, ob die Akteure so oder so oder ganz anders handeln. Ob sie untergehen, scheitern, weiter dahintrudeln, sich behaupten oder Neues wagen. Doch ihre Entscheidungen hängen nicht von ihnen allein ab, die Autorin hält es in diesem Punkt mit dem großen B.B.: „Denn die Verhältnisse, sie sind nicht so.“ Letztere sind anwesend in Form von zeitgeschichtlich Markantem, das sich in fünf brisanten Gruppierungen präsentiert, so u.a. in den Themen ‚konspiratives studentisches Leben in der frühen DDR’ (Kap. „Nachrichten aus Vineta“); machtgeprägte, spätindustrielle Arbeitsverhältnisse in der Bundesrepublik (Kap. „Arbeit, Liebe und Intrige“) und ‚Einbrüche, Zusammenbrüche und die Last neuer Lebensformen’ (Kap. „Die moderne Zeit“). Auf diese Weise zeigt sich die unauflösliche Verwobenheit individueller Verhängnisse und objektiver Verhältnisse.

Jutta Dornheim (* 6. Juli 1936 in Weißenfels an der Saale) i

Leben

Jutta Dornheim studierte Germanistik, Kultur- und Sozialwissenschaften
und arbeitet als Privatdozentin an der Universität Bremen. Sie
debütierte in den 1960er Jahren mit Satiren in der Zeitschrift
Simplicissimus. 2005 erschien ihr erster Gedichtband „In sperriger
Lebenswelt“. Dornheim verfasst Lyrik, Kurzprosa und Essays zur
Literatur, die seit 1965 in Anthologien und Literaturzeitschriften
veröffentlicht wurden. Sie ist Mitglied im Verband deutscher
Schriftsteller (VS).

Jutta Dornheim lebt in Bremen.

Einzeltitel

* Unsterblich sterblich. Gedichte (2006).
* In sperriger Lebenswelt. Gedichte (2005).

Anthologien und Literaturzeitschriften (Auswahl)

* Theo Breuer, Kiesel & Kastanie. Von neuen Gedichten und Geschichten (2008).
* Shafiq Naz (Hg.), Der deutsche Lyrikkalender 2008. Jeder Tag ein Gedicht (2007).
* Theo Breuer (Hg.), Vulkan Obsidian (2006).
* Zeitschriften: Abraxas, Die Brücke, Simplicissimus u.a.