Studium Integrale

Die ausweglosen Widersprüche der Schmiedefeld-Formation und ähnliche Beispiele

Die Schmiedefeld-Formation im Ordovizium von Thüringen ist nach Isotopen-Datierungen in ca. 20 Millionen Jahren entstanden. Trotzdem ist die Formation einerseits sehr geringmächtig und die Geländedaten belegen zudem schnelle Ablagerung, andererseits lassen sich paradoxerweise keine Langzeit-Schichtlücken finden. Ein weiteres Problem ist nahezu fehlende Abtragung auf dem nahen Festland, was fast zu einem Totalausfall von Sediment-Eintrag in das Gebiet der Formation führte. Hinzu kommt, dass sowohl für das Abtragungs- als auch das Ablagerungsgebiet praktisch ein Erlöschen tektonischer Hebung bzw. Senkung ermittelt wurde. Für Ablagerungsraum und festländisches Liefergebiet der Formation bedeuten diese Befunde nahezu ereignislosen geologischen Dauerstillstand, faktisches Fehlen von 20 Millionen Jahren. Das Fehlen von Langzeit-Prozessen ist somit auch eine ernsthafte Anfrage an die Isotopen-Datierungen. Die Problematik folgt aus dem geologischen Langzeit-Paradigma; dagegen vermeidet eine kurzzeitige Entstehung der Formation diese Widersprüche. Die Schmiedefeld-Formation ist kein Einzelfall. Im zweiten Teil des Buches wird eine Anzahl ähnlich problematischer Schichtfolgen vorgestellt und am Schluss in einer wissenschaftstheoretischen Diskussion der methodologische Ansatz des Buches begründet.