Sündenpfuhl

Roman eines Verbrechens

von

In dem schon immer religös überhitzten Remstal nahe Stuttgart wird ein evangelikaler Fernsehprediger mit durchschnittener Kehle gefunden, daneben sein Hund. – Wurde er ermordet, weil er in den Ehen seiner Anhänger gewildert hat? Für sein allzu einnehmendes Verhältnis zum Geld? Oder hat einer der Muslime zum Messer gegriffen, weil er diese pauschal als Kinder des Satans beleidigt hat? –

Markus Schiller und seine Kollegen haben es nicht leicht mit den Milieus der bigotten Christen und der Muslime, von denen viele in einer Art Parallelgesellschaft leben. Dass Seitz‘ Druckerei vor allem fremdsprachige Bibeln für dubiose Auftraggeber in islamische Länder liefert, kompliziert die Ermittlungen weiter. Als dazu noch ein türkisches Mädchen verschwindet und ein Fanatiker aus der Moschee ertränkt wird, hat Schiller genug am Hals. Wie wird es gelingen, den Sündenpfuhl aus Islamismus und Politik, Geschäft, Ressentiments und Heuchelei zu durchdringen? Hilft es vielleicht, den Mord als schöne Kunst (de Qincey) nach der ihm eigenen Logik des Unwahrscheinlichen zu betrachten? Sündenpfuhl ist der zweite Roman eines Verbrechens mit Markus Schiller, dem coolen und intellektuellen Ermittler der Post-Krimi-Ära. Hier ist er gerade dabei, eine eigene Lebenskrise nach einer Krebserkrankung zu überwinden.