Süßes Gift LÜGE

Unser langer Abschied von der Illusion

von

Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Wir schwindeln uns überwiegend durchs Leben. Nicht nur, dass wir auf Schritt und Tritt belogen und betrogen werden – wir retuschieren auch unser eigenes Bild, wir blähen unsere Bedeutung auf, schönen unsere Biographie. Das merken wir oft gar nicht: Wer erinnert sich nicht seiner goldenen Jugendtage, obwohl sie doch in Wahrheit eine elende Quälerei mit Schulfrust, Liebeskummer und Pickeln waren?
Wir betätigen uns als Fälscher. Trotzdem empfinden wir das keineswegs als kriminell – im Gegenteil: Jeden Angriff z.B. auf unser retuschiertes Selbstporträt, auf unser geschöntes Familienleben, weisen wir als Beleidigung zurück. Wie schaffen wir diese Manipulation, ohne rot zu werden? Weil wir die reine Wahrheit nicht aushalten würden! Muss das so sein? Süßes Gift LÜGE geht der Frage ohne Scheuklappen nach und erörtert das Verhältnis zwischen (Selbst-) Betrug und Wahrhaftigkeit beim Individuum wie in der Gesellschaft.