suhrkamp taschenbuch

Band 16 (Zweite Abteilung IV. Band): Brot und Lüge. Aufsätze 1919-1924

von

Karl Kraus, geboren am 28. April 1874 im böhmischen Gitschin, ist am 12. Juni 1936 in Wien gestorben.
Nach dem Ende des Weltkriegs und der Auflösung der Donaumonarchie hat Karl Kraus sich mit einer Vielzahl von Schriften (deren wichtigste dieser Band versammelt) um die Sicherung der Republik bemüht – gegen ihre Feinde von links wie von rechts und vor allem gegen den mächtigsten Widersacher jeder wirklichen Erneuerung: die Tagespresse gleich welcher Couleur. Diesem Engagement sind nicht bloß einige der bedeutendsten Streitschriften der Fackel (und mit Aufsätzen wie Brot und Lüge der Literatur des Jahrhunderts) zu verdanken; es zeichnen sich in diesen Artikeln deutlich auch schon jene Tendenzen ab, denen zu Beginn der dreißiger Jahre die österreichische wie die deutsche Republik erlegen ist.
Außer den im engeren Sinn politischen Schriften der Jahre 1919 bis 1924 (einschließlich der Antwort an Rosa Luxemburg von einer Unsentimentalen, nach Walter Benjamins Wort »die stärkste bürgerliche Prosa des Nachkriegs«) umfaßt die Auswahl mit Wenn ich Gerhart Hauptmann wäre und Vom großen Welttheaterschwindel auch die sachlich wie sprachlich gewichtigsten literatur- und theaterkritischen Schriften aus dieser Zeit und mit Bekessys Sendung den fulminanten »Auftakt« zu der – schließlich erfolgreichen – Kampagne gegen den Enthüllungs- und Erpressungsjournalismus der Stunde.