Sunset/Sunrise

24 Stunden, 18 Expeditionen, eine Welt

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Die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Lebensrealitäten ist oft atemberaubend. Während Yazan in Sanaa revolutionäre Gedichte vorliest, eilt ein Herr in Grau in Zürich-Oerlikon
zur Arbeit. Und derweil Anne in Berlin-Neukölln bei veganem Eis über zeitgenössische Lebensentwürfe nachdenkt, überlegt sich eine Familie in Conakry, wie die zweite Ehefrau des Hausherrn zu bestrafen ist. «Sunset/Sunrise» versammelt 18 Expeditionen in die weite Welt, konzentriert an einem einzigen Tag. Diese journalistischen Stillleben bilden den Ausgangspunkt, um über gesellschaftliche Fragestellungen nachzudenken. So sind die Definitionen von Identität und Zugehörigkeit in Santa Cruz ebenso umkämpft wie in Tel Aviv; in Kopenhagen und Zürich nagt der Zweifel an etablierten Vorstellungen von Lebensqualität, und fast überall stellt sich die Frage nach Sinn und Unsinn von Entwicklungszusammenarbeit und anderen Formen ausländischer Direktinvestitionen.