„Feuerwehrmann – die Abenteuerphantasien über einen Beruf, der vielleicht immer noch in den Träumen vieler Jungs eine Rolle spielt, werden durch dieses Projekt geerdet. In dem Porträt einer Feuerwache erfahren die Architektur, die Ausstattung von Räumen wie von Kleidung und die dort arbeitenden Männer gleichermaßen die Aufmerksamkeit des fotografischen Blicks. Dies wiederum gewährt uns den Einblick in eine völlig unspektakulär erscheinende, unbekannte Alltagswelt. Die Normalität der Alarmbereitschaft ist das Thema. Die offenkundige Abweichung von der Erwartung ist das Farbklima. Nix Feuerrot. Reflektorgelb ist die Leitfarbe. Titelzeilen, Rücken, Klappen, Einband, Kapital- und Zeichenband, selbst der Heftfaden: alles gelb. Der Essayteil ist mit Papierwechsel, blauer Schrift und blauen Monochromfotos auf gelbem Grund zwischen die sechs Bildfolgen gesetzt. Die jeweiligen Folgen unterscheiden sich im Seitenaufbau sehr subtil. Die Kleidung beispielsweise wird in quadratischen Bildern gezeigt, die Alarmsituation in Schwarzweiß mit Bewegungsunschärfe. Eine besondere Stärke von Fotografie, Konzept und Buch liegt darin, dass man die Klischees nicht wiederfindet. Das Buch verkörpert nicht nur eine fotografische Dokumentation und ein künstlerisches Fotoprojekt, sondern es zeigt das Potenzial künstlerisch geschulter Augen für die Visuelle Anthropologie.“
– Jury der Stiftung Buchkunst zu Hermann Recknagels „Feuerwache II“, eines der schönsten deutschen Bücher 2014
Suppengrün 0,99 €
Fotografien
von Andrea Gnam, Andreas Töpfer, Hermann Recknagel, Katharina Schultens, Marcel Schilling, Stephan Grätzel