‚Kein anderer Feldzug ist vor seinem Beginn den führenden Generalen von Hitler so nachhaltig in seiner Bedeutung und seinen Zielen erläutert worden. Bei keinem wurden so präzise Forderungen hinsichtlich der Methoden der Kriegführung gestellt.
Die entscheidende Einweisung der Oberkommandierenden aller dann am
22. Juni 1941 eingesetzten Armeen und Heeresgruppen fand am 30. März 1941 statt. Hitler ließ hinsichtlich der von ihm erwarteten Kriegsverbrechen nicht den geringsten Zweifel. Keiner der Generale widersprach oder zog sich zurück. Bezeichnend für diese feige Haltung ist die folgende Episode. Noch am Vortag dieser Einweisung ging die Heeresführung, also Brauchitsch und Halder, davon aus, weiter ›mit Russland in Freundschaft‹ zu leben. Am nächsten Tag stimmten Halder und Brauchitsch mit Hitlers Lageeinschätzung überein: Die Herrschaft Deutschlands in Europa sei erst durch die Zerschlagung Russlands sicher.
Die meisten Opfer unter den sowjetischen Kriegsgefangenen forderte der Hunger. Die Aushungerung war von der Wehrmachtführung als Mittel der taktischen Kriegführung eingeplant, und zwar in erster Linie für die zivile Bevölkerung. Diese Politik sollte nach Göring ›das größte Sterben seit dem Dreißigjährigen Krieg‹ zur Folge haben.‘
- Veröffentlicht am Mittwoch 23. Oktober 2024 von VSA
- ISBN: 9783899659696
- 50 Seiten
- Genre: 20. Jahrhundert (bis 1945), Geschichte, Loseblatt-Ausgabe, Sachbücher, Zeitschrift