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Herausgegeben mit dem Norwegischen Forschungsstipendium an der Academy of Fine Art, Oslo
Mit einem Gespräch zwischen Gerard Byrne und Andreas Bunte
„Der wissenschaftliche Forschungsfilm basiert auf der Idee der reinen Beobachtung und versucht, etwas so gründlich und objektiv zu dokumentieren wie möglich – (…) generell die Herangehensweise von Wissenschaft. (…) Ich benutze hier den Begriff „bloße Darstellung“, um dieses Konzept zu beschreiben, das vom Deutschen Institut für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen (IWF) in den 1960er Jahren entwickelt und verbreitet wurde. Das IWF war eine führende Institution im Bereich des wissenschaftlichen Films und spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung dieses Genres. Die Filmemacher verstanden Film als Werkzeug für die Produktion visueller Beweise, die dann der wissenschaftlichen Kontrolle unterliegen würden.”
„Zwischen 1950 und 2010 veröffentlichte das IWF fast 8.000 wissenschaftliche Filme. Davon wurden 3.100 in der ENCYCLOPEDIA CINEMATOGRAPHICA katalogisiert. Der Zweck des Archivs war, in filmischen „Exemplaren“ jede Art von terrestrischem Bewegungsprozess zu dokumentieren – isoliert und von allen zufälligen Elementen befreit. (…)

Ziel der in diesem Buch dokumentierten Filme ist es, solche Konditionalitäten, „sideshows“ oder „side events“ als Parameter von gleicher Bedeutung in das Konzept der distanzierten filmischen Beobachtung einzubeziehen. “ (Andreas Bunte)