Die Sprache, die er (Jean Krier) gebraucht, entspricht seiner Überzeugung vom Zerstörtwerden und Kaputtgehen der uns umgebenden Wirklichkeit.
Es ist die Sprache dieser ’schlechten‘ Wirklichkeit, der verdrehten Redewendungen, die wir gedankenlos benutzen und die Jean Krier blasphemisch verfremdet und verstümmelt. Solche Sprache erscheint als einzige ihm angemessen, um unserer Befindlichkeit Ausdruck zu geben …
Paradiese, wenn es sie überhaupt noch gibt, sind künstlich, inhaltslos und von kurzer Dauer. So sagen uns die Gedichte von Jean Krier in einer nicht tröstenden, auch in kurzen Passagen artifizieller Munterkeit untröstlichen Sprache viel über das Heillose unserer Existenz.
Joachim Sartorius in ‚Sprache im technischen Zeitalter‘
Jean Kriers Tableauxgedichte sind auf den ersten Blick unsentimentale, nüchterne Bestandsaufnahmen des Lebens, aber der Untergrund, auf dem sich der Autor bewegt, ist bodenlos, ist, wie das Meer, unberechenbar in seiner Schönheit und Undurchdringlichkeit. Oder, wie es in einem seiner Gedichte heißt: ‚Wie du dich auch kehrst und wendest, / alle Wege führen daran vorbei, es fällt dir stets / in den Rücken das Meer.‘
Rosemarie Altenhofer, Hessischer Rundfunk
- Veröffentlicht am Dienstag 26. November 2024 von Rimbaud
- ISBN: 9783890865898
- 96 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik