Tagebücher 1951-1960

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Die Geburt von Werken liegt oft im Dunklen, weil man die Spuren der Werkentstehung nur schwer oder gar nicht mehr verfolgen kann. Ist das Werk einmal fertig, interessiert kaum jemanden mehr, welche inneren Kämpfe der Künstler zu überwinden hatte, welche Traumata ihn geprägt, welche Ziele er verfolgen wollte und vielleicht nie erreicht hat.
Textzeugen wie Tagebücher und Briefe ermöglichen einen tiefen Einblick in die Entwicklungsgeschichte eines Künstlers und somit in die Entstehungsgeschichte seiner Werke. Sie können die Aufmerksamkeit auf die Bruchstellen und Krisen in der Werkentstehung lenken und so die Interpretation erleichtern. Sie helfen, den Menschen hinter dem Künstler zu sehen, machen manchmal den nie überwundenen Schmerz sichtbar, die Wortbilder des Tagebuches werden später zu eindrucksvollen Gemälden, die der Betrachter, wenn er die Tagebucheintragungen kennt nun vielleicht mit anderen Augen sehen kann.