Taschkenter Hefte

Roman

von

Tag um Tag schreibe ich in meine Hefte, tetrad, anfangs nur russische Wörter, Sätze aus dem Lehrbuch, bald auch deutsche, Hilferufe, Wünsche, auch Aufzeichnungen. Nur kurze. Zwischen den kyrillischen Buchstaben mehren sich die Eintragungen, Treibsand gegen die Wellen, kleine Inseln, inmitten einer Buchstabenflut. Es ist ein Halt in meinem treibenden Tag, ein Vermessen fremden Gewässers, es sind Marken, wie um einen Weg zurückzufinden. Teile von mir, die ich später nicht mehr anschauen mag. Hefte ohne Inhalt, dennoch vollgeschrieben. Hefte für eine Erinnerung, die mich nicht mehr erreicht.