Tatort Kirche

Ein Missbrauchsopfer erzählt seine Geschichte

von

Ich bin kirchliches Missbrauchsopfer und war Zögling in einem Franziskaner-Internat. Meine Eltern haben mich dorthin gegeben, um mir im Schutze der klösterlichen Fürsorge eine fundierte schulische Ausbildung zu ermöglichen.
Das Internat erwies sich als Alptraum. Die Patres hatten ein Doppelgesicht: freundlich nach außen und gewalttätig nach innen. Mehrfach sexuell missbraucht und gewalttätig niedergeschlagen wurde ich selbstentfremdet.
Mein Innenleben hatte einen Riss bekommen. Bewusstseinslöcher, Blockaden in der Wahrnehmung und im Denken waren die Folge. Für mich war das ziemlich normal, denn viele Jahre war ich nicht in der Lage, Zusammenhänge zu erkennen. Erst als mein Leben auseinanderbrach und ich vor dem Selbstmord stand, wurde mir klar, dass ich Hilfe brauchte. Und von da an wollte ich wissen, was mich in solche Ausweglosigkeit und Lebensentfremdung getrieben hatte. Allmählich öffneten sich Zugänge …