Das Buch beleuchtet Arbeiten von drei rumänischen KünstlerInnen aus drei Generationen, die zu den international bekanntesten „Künstler-Denkern“ (Deleuze) zählen. Drei KunsthistorikerInnen und drei PhilosophInnen widmen sich ausgewählten Werken aus ihrem reichen Œuvre und versuchen, diese aus ihrem eigenen Denken heraus zu erschließen.
So unterschiedlich Brătescu, Grigorescu und Perjovschi in ihrem Denken und Arbeiten sind und auch auf die jeweilige kulturelle und politische Situation in Rumänien reagieren, so verbindend ist ihre Fähigkeit, Denkräume zu eröffnen und damit künstlerisches Neuland zu betreten. Neben der Rezeption der europäischen Kultur- und Literaturgeschichte wie auch der – wenngleich bis 1989 nur spärlich verfügbaren – Informationen zu zeitgenössischen künstlerischen Entwicklungen im Westen ist es vor allem die eigene, genaue Beobachtung des Alltags, die in ihre Werke einfließt. Gemeinsam ist ihrem Schaffen zudem der hohe Stellenwert des Schreibens: seien es über Jahrzehnte geführte Tagebücher oder die Publikation von Büchern und Beiträgen für die wichtigsten intellektuellen Zeitschriften Rumäniens. Ihre Reflexionen von Übergängen und Unschärfen, von Sichtbarem und Sagbarem visualisieren sie entsprechend ihrer unterschiedlichen Kunstauffassungen. So kreieren sie nicht nur neue Formen aus meist armem Material, sondern präsentieren sich auch als DenkerInnen in der Tradition des subversiven Bildes.