Theater / Regie im Theater

Hochzeit / Komödie der Eitelkeit / Die Befristeten

von

Elias Canettis eigene Sätze über die drei veröffentlichten Dramen bezeichnen deren Charakter genau. ›Hochzeit‹: ‚Die Sprache der Menschen in diesem Stück ist so, daß sie Verwirrung jeder Art aus-drückt, daß eine Figur nicht wirklich versteht, was die andere meint, jede nur sich selbst ausdrückt. Es ist so, wie wenn Menschen in fremden Sprachen zueinander sprechen würden – ohne sie zu kennen; nur glauben sie, daß sie die Sprache kennen, wodurch eine neue Dimension des Nichtverstehens entsteht.‘

‚›Komödie der Eitelkeit‹ ist im Jahre 1933 entstanden, unter dem Eindruck der Ereignisse in Deutschland. Die Szenen sind wie in einer Spirale angeordnet, erst längere Szenen, in den Figuren und Ereignisse sich aneinander erklären, dann immer kürzere. Mehr und mehr bezieht sich alles auf das Feuer; erst aus der Ferne, dann näher und näher, bis eine Figur schließlich selbst zum Feuer wird, indem sie sich hineinstürzt. Der zweite Teil der Komödie, das Leben in einem spiegellosen Land, ergibt sich aus diesem Grundeinfall wie von selbst.‘

›Die Befristeten‹: ‚Ist die Lebensdauer der Menschen vorherbestimmt oder ergibt sie sich erst aus dem Verlauf seines Lebens? Kommt einer mit einem bestimmten Quantum Leben zur Welt, sagen wir 60 Jahre, oder ist dieses Quantum lange unbestimmt, so daß derselbe Mensch, nach derselben Jugend, noch immer 70 oder bloß 40 werden könnte ? Und wann wäre dann der Punkt erreicht, wo die Begrenzung klar ist ? Wer das erstere glaubt, ist natürlich ein Fatalist; wer es nicht glaubt, schreibt dem Menschen ein erstaunliches Maß an Freiheit zu und räumt ihm einen Einfluß auf die Länge seines Lebens ein.‘