Das Stück HERBSTBALL des mit dem Gerhart-Hauptmann-Preis ausgezeichneten Autors Stefan Dähnert spielt im Offizierskasino einer deutschen Kaserne. Hier wird das Ende des alljährlichen Herbstmanövers begangen. Lange Zeit kann der trügerische Frieden in der widerspruchsvoll zusammengesetzten Ballgesellschaft aufrecht erhalten werden – nicht zuletzt dank einem jungen Rekruten, der am letzten Manövertag durchgedreht und desertiert ist. Das Stichwort Fahnenflucht eint, wenn auch nur vorläufig, Offiziere und Zivilisten im gemeinsamen Jägerinstinkt. Bis im Ballsaal die Jagd ihr makabres Ende findet.
„Ein Text, der wieder Spaß macht aufs Theater und beweist, daß es doch noch Stücke von heute gibt. Der liebevolle Humor, mit dem Dähnert seine Figuren ankratzt, die zarten, grotesken Polonaisen, die er sie tanzen läßt, die Sprachverliebtheit, die er ihnen in die Münder legt, die Bewegungsphantasie, die er dem Theater abfordert: das alles ist ja so selten geworden, man atmet beim Lesen richtig auf. Es mag da Vorbilder geben, Horváth, Tschechow, Strauß – aber das ist ja keine Schande, sich an den richtigen Vorbildern zu üben. Und daß es jemand riskiert, heute so etwas wie ein Offiziersdrama zu schreiben, das gleichzeitig eine zärtliche Provinzposse ist: na, das ist schon ungewöhnlich.“ (Ernst Wendt)
- Veröffentlicht am Samstag 20. Dezember 1986 von Verlag der Autoren
- ISBN: 9783886610778
- 88 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik