Diesem Stück liegt ein realer Kriminalfall zugrunde. Ein junger Mann fuhr mit der Eisenbahn von Turin zur Hochzeit seiner Schwester, auf dem Umweg über Rom, nach Orvieto. In Rom nutzte er die Zeit zwischen den Zügen zu einem nächtlichen Besuch im Park auf dem Kapitol und wurde dort ermordet.
Von seiner Begierde nach Unmittelbarkeit, nach Unbedingtheit des Gefühls, nach der Extase des Schmerzes wird Renzo immer weiter getrieben bis in den Tod. Das komplexe und mehrdeutige Dreiecksverhältnis zur geliebten Schwester und dem Schwager, das sich im Dialog enthüllt, wird von Max unterbrochen, der seine Mannschaft in der Kunst des Folterns unterrichtet.
Das Stück des Schweizer Schriftstellers ist ein Spiel von Gewalt und Tod, von den Abgründen und Rätseln der Liebe. Es handelt vom Kampf zwischen Systemen, die von Angst bestimmt sind, und der Spontaneität, welche die Angst überwindet, indem sie sie annimmt.
Die Zeichnungen sind von Fabius von Gugel (1910-2000) angefertigt, der zu den wichtigsten deutschen Vertretern des phantastischen Realismus zählt.
Zum Autor: geboren 1922, wuchs in Luzern auf. Studium der Geschichte, Literatur und Philosophie in Basel, Zürich, Genf und Paris. Von 1958 bis zu seinem Tod 1992 freier Schriftsteller in München.
Zu seinem 70. Geburtstag ist eine Gedenkschrift im scaneg Verlag erschienen.
- Veröffentlicht am Montag 20. November 1989 von scaneg
- ISBN: 9783892353058
- 64 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur